
„WIEDER ARISCHE OSTEREIER!“ – jubelte „der angriff“, das offizielle berliner nsdap-organ, am 9. april 1936; deutschland hätte endlich geschafft, die juden „aus dem eierhandel zu eliminieren“ und müsse nun auch aus osteuropa keine eier mehr importieren.
tatsächlich lag der eierhandel seit der weimarer zeit, weil die einheimischen hühnerfarmen den bedarf nicht mehr decken konnte (allein die berliner vertilgten etwa 1,7 millionen eier täglich), zu 70% in den händen von armen ostjuden („eierjuden“), die aus ihrer alten heimat preiswert eier importierten und so war der eierhandel eine der ersten branchen, die von den nationalsozialisten „bereinigt“ wurden.
im dezember 1933 erlassen sie das gesetz zum schutz der „inländischen eierwirtschaft“ vor „auslandseiern“ (sic!).
einer der verantwortlichen für die „neuordnung“ des eierhandels war der referent im „reichsnährstand“, nsdap- und sa-mitglied bernhard grzimek (tierfreund, bundesverdienstkreuz-träger, honorarprofessor von brd-, ddr- und udssr-universitäten, oscar-preisträger, deutscher tv-liebling).
