Das erste Farbfoto der Welt

17. Mai 1861: James Clerk Maxwell führt in London das erste Farbfoto der Welt vor. Atemberaubend, denn grade war doch erst die (schwarz-weiß)Fotografie erfunden worden und bis zur kommerziellen Farbfotografie dauerte es noch über 70 Jahre. Und Maxwell ging es auch nicht um das Medium Fotografie. Ihn interessierte die farbige Natur des Lichts und der Aufbau der menschlichen Netzhaut. Sein Foto, abgebildet ist eine karierte schottische Tartan-Ordensschleife, sind eigentlich drei Diapositive mit demselben Bildausschnitt, aufgenommen mit Rot-, Grün- und Blau-Filter, die übereinander projiziert wurden. Mit dem Bild konnte er nun als Erster die additive Farbmischung des Lichts nachweisen und dass man alle Farben des Regenbogens allein aus rot, grün und blau zusammensetzen kann, die man seitdem Primärfarben nennt.

Der schottische Physiker, der nur 48 Jahre alt wurde, und in Edinburgh zuerst Philospoie studiert hatte, befasste sich aber nicht nur mit der Farbe. Das war eher ein Nebenschauplatz. Maxwell hat viel mehr entwickelt – die Maxwell-Gleichungen, die die Grundlagen der Elektrodynamik bilden, die nach ihm benannte Feldtherorie, die kinetische Gas-Theorie als Grundlage der statistischen Mechanik; er hat die Existenz elektromagnetischer Wellen vorausgesagt, die Heinrich Hertz erst über 20 Jahre später erstmals erzeugen konnte, und wesentliche Beiträge zur Entwicklung der graphischen Statik geliefert. Albert Einstein nannte seine Forschungen „das Tiefste und Fruchtbarste, das die Physik seit Newton entdeckt hat“. Und wir Laien können uns über farbige Bilder und Displays freuen.

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