„Crank No. 1“

am 19. mai 1885 sprang robert emmet odlum als erster mensch von der brooklyn bridge. leider hat er es nicht überlebt.

odlum war (unter anderem) schwimmlehrer. er glaubte, dass jeder schwimmen lernen könne und dass jeder schwimmen lernen sollte, und sei es nur, um ein ertrinken zu verhindern. er gab unterricht, getrennt nach männlein und weiblein, entwickelte übungen, mit denen sich die schülerschaft schon an land mit den schwimmbewegungen vertraut machen konnte und veranstaltete kunstschwimm-darbietungen, schwimm- und tauchwettkämpfe. 

mit seinem spektakulären sprung von der 40 meter hohen, drei jahre zuvor eröffneten brücke wollte der 33-jährige new yorker (der sich selbst einen professorentitel für schwimmen und tauchen gegönnt hatte, nachdem er mit seinem wahshingtoner hallenbad und einer schwimmschule für die reichen und schönen pleite gegangen war) berühmt und reich werden und außerdem beweisen, dass man nicht stirbt, wenn man durch luft fällt.

(traurig) berühmt wurde er immerhin. er lebte zwar noch, als man ihn aus dem wasser gezogen hat, starb aber eine halbe stunde später an den inneren blutungen, die er sich beim (durch einen windstoß schiefen) aufprall zugezogen hatte.

14 monate später machte ein anderer – steve brodie – schlagzeilen als erster, der einen brooklyn-bridge-sprung überlebt hatte. allerdings soll er seinen sprung nur vorgetäuscht und eine puppe von der brücke geworfen haben, so dass der zweifelhafte ruhm larry donovan gebührt, der seinen sprung am 28. august 1886 – laut new york times als „crank no. 3“ – tatsächlich unbeschadet absolviert hat, möglicherweise dank der er an seiner kleidung befestigten gewichte, die ihm ein gerades eintauchen ermöglicht hatten.

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