
#seehund am 3. juli 1721 traf der norwegische pfarrer hans egede auf grönland ein. er hoffte, vom glauben abgefallene wikinger-nachfahren vorzufinden (erik der rote hatte hier 750 jahre vorher eine siedlung gegründet), die er missionieren konnte. leider waren eriks ururenkel irgendwie verschwunden, aber dafür liefen reichlich einheimische inuit auf dem „grünen land“ herum. und pfarrer egede beschloss zu bleiben, um wenigstens die zu bekehren. anfangs malte er ihnen die biblischen geschichten auf, dann lernte er mühsam ihre komplizierte sprache und begann christliche inhalte und gebete ins grönländische zu übersetzen. er schwärmte den inuit zb. vom paradies vor – von dem wollten die allerdings nichts mehr wissen, nachdem er ihre frage verneint hatte, ob es dann da auch robben gebe. wie es weiterging und der pfarrer trotzdem zum grönländischen nationalheiligen wurde, ist vielleicht nicht so spannend, hat aber womöglich damit zu tun, dass er recht anpassungsfähig war. die inuit hatten nämlich nicht nur keinen bock auf ein robbenloses paradies, sie kannten auch kein getreide. und als egede das vaterunser auf grönländisch aufschrieb, übersetzte er „unser täglich brot gib uns heute“ halt in „unsern täglich seehund gib uns heute“. ist doch auch schön, oder?
