Sonate für Marillenknödel & Spinat

Ein Blick in Gustav Mahlers Speisekammer. 1880 erklärt Richard Wagner in seinem Aufsatz »Religion und Kunst« in den Bayreuther Blättern den Vegetarismus zum Muss für Intellektuelle, schielt dabei auf Schopenhauer zurück (und vergisst, wenig überraschend, auch nicht, den »ungerechten Judengott« zu erwähnen, der das »Fleischopfer« Abels mehr geschätzt habe als das »Fruchtopfer« Kains).  Die Schrift … Sonate für Marillenknödel & Spinat weiterlesen

Bosmans & Belinfante

Sieben Jahre waren sie privat wie musikalisch ein Paar: die Pianistin und Komponistin Henriëtte Bosmans und die Cellistin und Dirigentin Frieda Belinfante. Zwei Musikerinnen aus Amsterdam, die Frauen lieben und sich mit Männern zusammentun, als Jüdinnen verfolgt und während der Besatzung »unsichtbar« werden. Die eine gibt illegale Konzerte und rettet ihre Mutter vor der Deportation, die andere geht in den Widerstand, fälscht Pässe und verkleidet sich als Mann…  

Kanon-König mit Kontrapunkten

Salomon Jadassohn (1831–1902) Der Liszt- und Moscheles-Schüler, einer der führenden Komponisten der „Leipziger Schule“, Lehrer zig künftiger Tonkünstler von Busoni bis Grieg und zu Lebzeiten jedem Musikstudenten für seine theoretischen Schriften bekannt, ist bald nach seinem Tod weitgehend und mit dem Verbot durch die Nazis fast völlig in Vergessenheit geraten.  [VORSPIEL] Salomon (Schlomo, Salman) Jadassohn wurde … Kanon-König mit Kontrapunkten weiterlesen

Ethel Smyth. Weibliches Pfeifen in Eden

„Ach, wenn Akt I, Szene 1 des menschlichen Dramas nur sorgfältiger durchdacht worden wäre, was für glückliche Tage hätte man in Eden verbringen können! […] Sie und Adam hätten sich in verschiedenen Ecken des Gartens (so weit voneinander entfernt wie möglich) schalldichte Hütten gebaut, und gegen Abend hätte man sie zweistimmig friedliche Pastorallieder pfeifen hören, … Ethel Smyth. Weibliches Pfeifen in Eden weiterlesen

Ehrenmann

20. April 1933: der deutsche Geiger und Komponist Adolf Busch sagt seine Mitwirkung an der bevorstehenden Brahms-Jahrfeier in Hamburg ab, weil das neu installierte NS-Regime dem Pianisten Rudolf Serkin wegen seiner jüdischen Herkunft die Teilnahme verweigert hatte. Busch lebte zu der Zeit in Basel, wo er Lehrer u.a. von Yehudi Menuhin war. Busch trat von da … Ehrenmann weiterlesen

Requiem für Manon

Todestag Alban Berg19. april 1936. in barcelona wird alban bergs ergreifendes violinkonzert „dem andenken eines engels“ uraufgeführt - sein letztes vollendendes werk, er war vier monate zuvor, am 24. dezember, in wien an einer blutvergiftung infolge eines insektenstichs gestorben. der „engel“, dem er hier zwölftönend gedacht hatte, war manon gropius, genannt „mutzi“, die liebreizende tochter … Requiem für Manon weiterlesen