Fanny Lewald

fanny lewald *24.3.1811, deutsch-jüdische schriftstellerin, saloniere, revolutionssympathisantin, vorkämpferin für frauenrechte. 

fanny lewald, geb. marcus, forderte u.a. das uneingeschränkte recht der frauen auf bildung und bezahlte arbeit, die abschaffung von zwangsverheiratung und scheidungsverbot für frauen und die solidarität von bürgerlichen frauen mit arbeiterfrauen. die „deutsche george sand“ war mit allen intellektuellen größen ihrer zeit im austausch. sie schrieb 26 romane, 43 novellen, 36 autobiografische schriften und 40 feuilletons, die auch dank des scharfsinns und des unprätentiösen, unsentimentalen stils der autorin fast alle bestseller wurden.

„Dieser Kampf der Nichtbesitzenden gegen die Besitzenden war es, der mir als eine unausbleibliche Gewissheit vor der Seele schwebte … Nun ist er hereingebrochen, und man weiß ihm nicht anders zu begegnen, als mit der Macht der Bajonette, mit den Kugeln der Kanonen. Kann man denn …
die Menschen zwingen wollen, schweigend die Not zu ertragen, die ihnen unerträglich geworden ist?“

„Und so komme ich denn immer wieder darauf zurück, für die Frauen jene Emanzipation zu verlangen, … die Emanzipation zu ernster Pflichterfüllung, zu ernster Verantwortlichkeit und damit zu Gleichberechtigung und Gleichstellung, welche ernste Arbeit unter ernsten Arbeitern dem einzelnen erwerben muß.“

„Ich hielt es nämlich von jeher für geboten, daß man die Frauen in einer Weise erziehe und unterrichte, welche es ihnen möglich mache, sich selber ausreichend zu ernähren, um sie damit vor der entehrenden Nothwendigkeit zu sichern, sich ohne Neigung zu verheirathen, oder mit andern Worten, die die Sache bei ihrem rechten Namen nennen, sich für den Preis einer lebenslänglichen Versorgung zu verkaufen.“

„Alles, was man gegen die Selbstständigkeit der Frauen vorzubringen pflegte, [läuft] auf Unwahrheit und Selbstbetrug hinaus: sowohl die Hinweisung auf das Eldorado des Familienlebens, für das die Mädchen ausschließlich berufen sein sollen, als die Vorstellung von den Gefahren, welche aus der gewerbthätigen Arbeit für die Frauen erwachsen können.“

„Zwar finde ich in der Unterordnung unter meinen verehrten Mann und in meinem häuslichen und mütterlichen Berufe mein größtes Glück, doch werde ich mein selbst erarbeitetes Vermögen auch weiterhin selbst behalten und verwalten.“
(aus ihrem Ehevertrag)

fanny lewald online: http://www.projekt-gutenberg.org/autoren/namen/lewald.html

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